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Blick in die Geschichte

Der Gewerbepark Fliegerhorst hat sich seit seiner Gründung zu einem dynamischen Wirtschaftsstandort entwickelt. Ein Standort, der gleichzeitig auf eine wechselhafte Geschichte zurückblickt, die nicht in Vergessenheit geraten soll. Deshalb ist seit längerer Zeit ein Dokumentationszentrum auf dem Gelände des Gewerbeparks angedacht, das diese Geschichte spannend, informativ und lehrreich dokumentiert. Im Februar 2017 wurde den politischen Gremien von Bruchköbel und Erlensee im Rahmen eines Vortrags von Prof. Dr. Egon Schallmayer (Hessischer Landesarchäologe im Ruhestand) ein erstes Konzept zur Realisierung eines Dokumentationszentrums Fliegerhorst vorgestellt.

Erlensees Bürgermeister Stefan Erb und die Erste Stadträtin Birgit Behr haben jetzt über den aktuellen Sachstand informiert. „In der öffentlichen Wahrnehmung mag es ruhiger um das Projekt geworden sein, hinter den Kulissen wurde aber umso intensiver daran gearbeitet“, betont Birgit Behr, die auch den Vorsitz in der AG Dokumentationszentrum, einem Beratergremium ehrenamtlich engagierter Bürger, innehat. „Das Konzept des Museums in der ersten Etage des Fliegerhorst-Towers steht, zahlreiche Vorarbeiten wurden beauftragt. Derzeit laufen Interviews mit Zeitzeugen, weitere Dokumente und Gegenstände werden gesichert und eine Fachfirma wurde damit beauftragt, einen Projektplan mit einer fundierten Kostenschätzung für die technische Ausstattung sowie Methoden der Visualisierungen zu erstellen“, ergänzt Bürgermeister Erb.

Federführend bei der Konzeptplanung sind Dr. Eveline Grönke und Prof. Dr. Egon Schallmayer. Geprüft wird außerdem eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Point-Alpha-Museum in der Rhön. Diese Vorarbeiten dienen dazu, Entscheidungsgrundlagen zu schaffen und historische Fakten zu sichern. Ergebnisse werden im Frühjahr 2018 erwartet, die dann in einer weiteren Informationsveranstaltung öffentlich vorgestellt werden sollen. Die endgültige Entscheidung über eine Realisierung des Dokumentationszentrums liegt dann bei drei Gremien: den Stadtverordnetenversammlungen in Bruchköbel und Erlensee sowie der Zweckverbandsversammlung Fliegerhorst.

„Wenn wir es jetzt nicht realisieren, dann nie. Die Verantwortung liegt dabei bei jedem von uns. Der Kalte Krieg ist zwar vorbei, globale Bedrohungslagen sind jedoch aktueller denn je. Ein Besuch im Museum sollte daher neben der Einordnung historischer Ereignisse auch zum Nachdenken über die Gegenwart anregen. Das finden wir nötiger denn je“, unterstreichen Bürgermeister Stefan Erb und Birgit Behr abschließend. Für die Einrichtung des Museums werden als Investitionen derzeit rund zwei Millionen Euro bei einem jährlichen Zuschuss von rund 200.000 Euro als Schätzung veranschlagt. Die Kosten sollen anteilsmäßig vom Zweckverband Fliegerhorst getragen werden.

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Grünes Licht für Wilhelm Brandenburg

Einstimmig beauftragte die Zweckverbandsversammlung am Mittwochabend im Sitzungssaal des Erlenseer Rathauses den Vorstand des Zweckverbands, mit der Firma Wilhelm Brandenburg einen Kaufvertrag abzuschließen. Somit wurde der Startschuss gegeben für „ein großartiges Projekt im Fliegerhorst“, wie es der Vorsitzende der Versammlung, Peter Ließmann bezeichnete.

Die Qualitätsmetzgerei Wilhelm Brandenburg, ein Unternehmen der REWE Group, wird im südwestlichen Bereich des Fliegerhorsts auf einer insgesamt rund 160.000 Quadratmeter großen Fläche eine etwa 70.000 m² große Produktionsfläche für Fleisch, Wurst und Feinkostsalate errichten. Schlachtungen oder der Transport von lebenden Tieren werden nicht durchgeführt.

Wie der zuständige Projektleiter mitteilte, werden dort zukünftig rund 1300 Mitarbeiter beschäftigt sein.

Die Betriebsstätte im Fliegerhorst wird zudem der neue Verwaltungssitz. Die Standorte Frankfurt und Dreieich werden geschlossen.

Auf dem Gelände wird außerdem eine firmeneigene Kläranlage neu errichtet, da die Kapazitäten für die Reinigung der Abwässer weder in Hanau noch in Erlensee vorhanden sind. Wie weiter berichtet wurde, seien bereits jetzt die bisher in Dreieich und Frankfurt beschäftigten Mitarbeiter dabei, einen Umzug in die Nähe ihrer neuen Produktionsstätte zu planen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass neben der Zahlung der Gewerbesteuer vor Ort – wie dies deutlich betont wurde – auch die Geschäftswelt profitieren werde. Daneben erwartet man positive Effekte bezüglich des Ausbaus der Verbindungen im Öffentlichen Personennahverkehr.

Über weitere Details wurden die Mitglieder der Zweckverbandsversammlung bereits am Montagabend in einer nichtöffentlichen Sitzung informiert. Um dennoch einige Informationen auch an die Öffentlichkeit weiterzugeben, bat NFE-Fraktionsvorsitzende Carmen Merz um entsprechende Ergänzungen der Ausführungen durch den Projektleiter der Firma Wilhelm Brandenburg.

Wie dieser daraufhin weiter mitteilte, führt Wilhelm Brandenburg für jedes verkaufte Kilogramm Schweine- und Geflügelfleisch sowie -wurst  4 Cent an die Initiative Tierwohl, die Maßnahmen für mehr Tierwohl in der Landwirtschaft finanziert.

Bezüglich des erwarteten LKW- und Pkw-Verkehrs wurden rund 250 LKW-Fahrten pro Tag genannt, wobei sich diese fast ausschließlich auf die Tages- und nicht die Nachtstunden verteilen, sowie rund 1300 PKW-Fahrten mit Spitzenaufkommen bei Schichtwechseln.

Befürchtungen einer möglichen Geruchsbelästigung konnte der Projektleiter dahingehend als unbegründet bezeichnen, da die neu zu errichtende Produktionsstätte nach den Richtlinien des Bundesimmissionsschutzgesetzes errichtet und die Vorgaben der Technischen Anleitung Luft eingehalten werden müssen.

Der Vorsitzende der Verbandsversammlung, Peter Ließmann, wies noch einmal darauf hin, dass sich die Bürgerinnen und Bürger darüber ausführlich während der Genehmigungsphase informieren könnten, da die Unterlagen im Rahmen der Anhörung öffentlich ausgelegt werden.

Wichtig sei für das Unternehmen aus verkehrstechnischer Sicht auch die Realisierung der neuen Süd-Ost-Anbindung des Fliegerhorsts. Diese soll zunächst auf der alten Trasse der früheren Fliegerhorst-Zufahrt verlaufen und dann vor der Markwaldsiedlung und den „Sandwiesen“ nach Norden schwenken, um dann in Höhe des ALDI-Marktes auf die Landesstraße geführt werden. Ein zu errichtender Lärmschutzwall soll die dortigen Anwohner vor Lärm schützen, wie Thomas Egel vom Planungsbüro Egel ausführte. Das diesbezügliche Beteiligungsverfahren im Rahmen des aufzustellenden Bebauungsplans soll im Frühjahr 2018 beginnen.

Terramag-Projektleiter Thomas Müller zeigte sich nach einem kurzen Rückblick über die letzten vier Jahre sehr zufrieden über das Erreichte und verwies darauf, dass damals die richtige Entscheidung getroffen wurde, das Fliegerhorstgelände gemeinsam von Bruchköbel und Erlensee in einem Zweckverband zu vermarkten und zu entwickeln.

Auch für das Innere des Dreiecks, welches sich im Besitz der Firma Retro Klassik befindet, sah er weiter Potential. Der Zweckverband strebe hier eine Kooperation an, um weitere großartige Unternehmen zu gewinnen, wie er ausführte.

Da die Investoren Singh/Jain, die im Süden des Fliegerhorsts eine Hotelanlage errichten wollen, auch eine Kaufoption auf das östlich davon stehende große MP-Gebäude abgegeben hätten, wäre der Fliegerhorst „ausverkauft“.

Weitere Infos unter www.wilhelmbrandenburg.de

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