Erlensee/Bruchköbel. Der Zweckverband Fliegerhorst hat einen neuen Bebauungsplan verabschiedet und macht damit den Weg frei, Gewerbe im Dreieck des Logistikparks anzusiedeln.
Hintergrund dieser Entscheidung: Die erlaubten Lärmobergrenzen im Dreieck waren ursprünglich zu niedrig angesetzt worden, um dort Gewerbe zu realisieren. Der neue Bebauungsplan eröffnet jetzt Vermarktungschancen für das 93 000 Quadratmeter große Areal. Die Firma „Retro Klassik GmbH“ wird die Flächen nun an Gewerbetreibende veräußern. „Retro Klassik GmbH“ hatte das Areal im Jahr 2014 für rund 5,8 Millionen Euro erworben. Dort sollte erst eine Oldtimerstadt entstehen, später war ein großes Reitsportzentrum angedacht. Von beiden Projekten nahm der Investor wieder Abstand. Zwei Drittel der Flächen seien bereits veräußert, so Projektmanager Michael Lemler. Nach seinen Angaben wird in dem Dreieck ein Hotel und eine Veranstaltungshalle entstehen.
Das Unternehmen „Hillwood“ aus den Vereinigten Staaten hat bereits ein großes Grundstück erworben. Die Firma will dort gewerbliche Hallen auf Vorrat bauen und vermieten. Verhandlungen mit dem Erlenseer Busunternehmen Racktours, das auf dem Areal eine Fläche erwerben möchte, sind noch nicht abgeschlossen. Laut Michael Lemler wären damit fast alle Flächen in dem inneren Dreieck des Fliegerhorsts veräußert.
Im Rahmen der Sitzung stellte auch der Aschaffenburger Immobilienentwickler Fäth seine Pläne zum Tower vor, der mittlerweile an einen Logistiker verkauft wurde. In Absprache mit dem Denkmalschutz ist eine Aufstockung im hinteren Bereich geplant, um das Gebäude als Bürogebäude nutzen zu können, ohne das Erscheinungsbild zu verändern. Um auf dem ungünstig geschnittenen Gelände eine Halle bauen zu können, wurde eine zusätzliche, angrenzende Fläche angekauft. Der Denkmalschutz sieht vor, dass vor dem Tower eine Blickachse offenbleiben muss, in der keine hohen Gebäude errichtet werden dürfen.
Der Antrag von Erlensees Bürgermeister Stefan Erb, dem Zweckverband die Dokumentation der Geschichte des Fliegerhorstes aufzutragen, wurde abgelehnt. Dazu sollten Dokumente digitalisiert und in einem wissenschaftlichen Archiv zusammengefasst werden. Die Kosten hätten voraussichtlich 1,1 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre, betragen.